Über das Spiel der Erwartungen

Das kam überraschend: Angekündigt war „Große Orgel für kleine Leute“ im Musikinstrumenten-Museum. Und so erwartetete ich – schön im Einklang mit meiner Herkunft – traditionelle Orgelmusik, wie sie in den Kirchen zu Beginn der Gottesdienste gespielt wurde. Vielleicht etwas an die Zielgruppe angepasst – also nicht ein Präludium, das zum Gottesdienst hinführt oder etwas ähnliches, sondern etwas Einfacheres und Verspielteres. Aber eben: Orgelmusik, also etwas Feierliches, Gravitätisches. Eben so gewaltig, wie diese Orgel im Gesamtbild von Weitem auch wirkt:

Theaterorgel Musikinstrumenten-Mueseum Berlin
Die „große Orgel für kleine Leute“

Doch was Jörg Joachim Riehle bei der Langen Nacht der Museen dann spielte, warf mich um: Filmmusik aus King Kong. Und schnell wurde klar: Das ist keine traditionelle Orgel. Denn sie zwitscherte, heulte, wummerte, spielte Xylophon usw. Ihr glaubt mir nicht? Na, dann werft mal mit mir einen Blick hinter die Kulissen:

Orgel Xylophon Trommeln Filmmusik
Mighty Wurlitzer Theaterorgel von hinten

Zugegeben, es ist auf diesem Foto schwer erkennbar, weil sich das Glas spiegelt, hinter dem die Pfeifen und der Rest verborgen sind. Aber am unteren Bildrand kann man es sehen, wenn man genau hinschaut: das Xylophon. Und es war nicht die einzige Überraschung beim Blick hinter die Kulissen der Mighty Wurlitzer Theaterorgel.

Hier könnt Ihr die Orgel mal hören, wenn auch mit anderer Musik und einem andern Organisten. Viel Spaß:

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